Die hohe Relevanz von Messe- oder Ausstellungsauftritten ist trotz der stetig zunehmenden Digitalisierung bzw. Webzentrierung sämtlicher Business-Bereiche nach wie vor ungebrochen. Entsprechende Veranstaltungen bieten unter anderem Räume für die so wichtige persönliche Interaktion/Kommunikation mit (potenziellen) Kunden sowie dabei erstklassige Gelegenheiten, das Brand Building voranzutreiben und nicht zuletzt zum direkten Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen.
Der Messestand gilt dabei als Aushängeschild Ihres Unternehmens. Mit dessen Design können Sie faktisch massgeblich bestimmen, wie Ihre Marke erscheint und letztendlich wie viel Laufkundschaft Sie auf Messen oder Ausstellungen erhalten. Mit einer rundum gelungenen Ausrichtung werden Sie zudem lange im Gedächtnis bleiben – und das nicht nur bei den (etwaigen) Kunden, mit denen Sie wirklich persönlich in Kontakt getreten sind.
Demzufolge sollten Sie bei entsprechenden Vorbereitungen höchst differenziert vorgehen. Ferner ist es unter anderem aufgrund der zahlreichen einspielenden Faktoren – die Ihren letztendlichen Erfolg mitunter erheblich beeinflussen können – ratsam, frühzeitig mit der Konzeptionierung zu beginnen. Spätestens fünf Monate vor dem Termin ist es an der Zeit, die Planung anzugehen. Welche Aspekte Sie diesbezüglich unbedingt berücksichtigen sollten, lesen Sie in diesem Beitrag.
1. Eine Idee muss her.
Ohne Idee ist eine hübsche und einladende Inszenierung auf Messen oder Ausstellungen zwar durchaus möglich, der Auftritt ordnet sich jedoch keinem übergreifenden Gedanken unter, womit die Gefahr gross ist, an der ein oder anderen Stelle abseits der Zweckmässigkeit zu agieren. Für maximale Erfolge sollten Sie das Design Ihres Messestands demnach immer auf einem differenziert ausgearbeiteten Konzept gründen. Die Definition konkreter Ziele ist hierbei in der Regel einer der ersten Schritte.
2. Den richtigen Standort wählen.
Selbstverständlich möchte kein Teilnehmer einer Messe einen Platz in der hintersten Ecke der Veranstaltungshalle/n erhalten. Das Gros der Besucher bzw. die meisten Laufkunden halten sich nahe den Hauptgängen und der Mittelachsen der Halle/n auf, weshalb Sie einen Standort an diesen Punkten anstreben sollten. Voraussetzung für eine entsprechende Entscheidung ist selbstverständlich, dass Sie überhaupt eine Mitsprache bei der Platzwahl haben. Bei einer Chance zur Auswahl entscheiden Sie sich unbedingt für einen Standort auf der rechten Seite der typischen Wegeroute. De facto neigen die meisten Besucher auf Messen oder Ausstellungen nämlich dazu, genau in diese Richtung zu schauen.
Zudem ist entscheidend, inwiefern es vielleicht unterschiedliche Themenbereiche gibt, in denen Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen unterbringen «müssen». Diesbezüglich ist es sehr wichtig, Ihre Marke authentisch zu präsentieren. Es bringt Ihnen wenig, sich für ein hippes, gefragtes Umfeld zu verstellen. Sie werden schnell entlarvt werden, was sich wiederum negativ auf Ihre Brand auswirken dürfte.
Berücksichtigen Sie nach Möglichkeit immer auch die Ihren Stand umgebenden Teilnehmer. Taktisch klug wählen Sie einen Standort neben anderen Besuchermagneten. Dies sollte allerdings vermieden werden, wenn es sich dabei um die direkte Konkurrenz handelt.
Besuchen Sie – falls möglich – die Messehallen bereits im Vorfeld des Events und passen Sie Ihr Messestand-Design optimal an die örtlichen Gegebenheiten an. Neben den Lichtverhältnissen ist hier wichtig, zu schauen, wie Ihr Reihenstand, Eckstand, Kopfstand oder Blockstand wirklich liegt. Befindet sich beispielsweise gegenüber Ihres Platzes eine Wand, können Sie diese eventuell für zusätzliche Banner oder andere Promotionen nutzen. Hat dort ein anderes Unternehmen seinen Stand, ist das klarerweise keine Option.
3. Auf eine rundum hochwertige Umsetzung sowie Wiedererkennung bauen.
Sie sollten Ihren Stand für Messen bzw. dessen Design als Visitenkarte Ihres Unternehmens und Aushängeschild Ihrer Brand ansehen. Spiegeln Sie damit bestenfalls das (positive) Image Ihrer Marke wieder und lassen Sie Ihre (potenziellen) Kunden umgehend erkennen, worum es bei Ihrer Ausstellung geht. Achten Sie dabei darauf, ausschliesslich qualitativ hochwertige Materialien zu verwenden. Sie möchten schliesslich die Güte Ihrer Leistungen unterstreichen und das funktioniert faktisch nicht durch die Aufstellung einiger Klapptische und ein einzelnes Werbebanner. Ausserdem halten entsprechende Materialien in der Regel einfach länger, was gerade beim Besuch mehrerer Messen und Ausstellungen pro Jahr relevant ist.
Die Standmöbel und der weitere Messebedarf können aus ganz unterschiedlichen Stoffen bestehen. Hier ist der Fantasie praktisch keine Grenze gesetzt. Kunststoffe und beschichtetes Holz sind jedoch am weitesten verbreitet. Sie sind robust, sauber, in fast jede (noch so auffällige) Form zu bringen und leicht zu transportieren.
Verwenden Sie darüber hinaus keine grellen Farben, nur um aufzufallen. In den meisten Kontexten ist es angebracht, seriös zu wirken und sich auch hinsichtlich des Messestands auf Ihr Corporate Design bzw. Ihre Corporate Identity zu beziehen. Dabei darf die Originalität jedoch nicht zu kurz kommen. Bieten Sie Eyecatcher, die Ihre individuellen Firmenfarben beinhalten. Denken Sie daran, dass Ihre (potenziellen) Kunden Ihr Unternehmen zum einen – wenn sie es bereits kennen – auf Messen und Ausstellungen sofort ausmachen können sollten. Zum anderen wird Ihr Betrieb – wenn jener noch nicht bekannt ist – bestenfalls im Zuge einer eventuell nachfolgenden Recherche sofort wiedererkannt. Beides ist selbstverständlich kaum gegeben, wenn beim Messestand ein vollkommen einzigartiges Design zum Einsatz kommt.
Um den Besuch an Ihrem Stand zu einem nachhaltigen Erlebnis zu machen, dürfen Sie den Faktor Licht nicht vernachlässigen. Die Beleuchtung ist unbedingt an die Ziele Ihres Messeauftritts anzupassen. So sollten Ihre Produkte stets möglichst gut bestrahlt sein. Dabei dürfen Sie Ihre (potenziellen) Kunden jedoch nicht blenden. Bieten Sie Sitzgelegenheiten oder andere Ruhezonen an, ist hier normalerweise ein eher gedämpftes Licht zuträglich. Bei Beratungsgesprächen sollen Interessenten selbstverständlich nicht einschlafen – verwenden Sie in diesem Kontext eine möglichst natürliche Tageslichtausleuchtung.
Darüber hinaus bietet der Einsatz moderner Technik in vielen Fällen ein erhebliches Alleinstellungspotenzial und stützt zudem Ihre Ausrichtung als zeitgemässes, nach neusten Standards verfahrendes und damit hochwertig produzierendes sowie wahrscheinlich langfristig erfolgreiches Unternehmen. Beispielsweise können Sie Screens und Präsentationen verwenden, um Ihre Besucher schon vor dem Gespräch mit den zentralen Informationen zu versorgen. Wenn Sie attraktive Features bieten, mithilfe derer Ihre (etwaigen) Abnehmer selbst aktiv werden können/müssen, verbleiben im Zuge dessen übermittelte Details zu Ihrer Marke tendenziell besonders in den Köpfen. Übertreiben dürfen Sie den Einsatz derartiger Elementen jedoch nicht, denn dann kann es sein, dass Ihre Besucher sich vorwiegend an diese erinnern und eben nicht an Ihre damit vermittelten Leistungen.
4. Es kommt auf die Grösse an.
Um das gleich zu Beginn dieses Abschnitts festzuhalten: Nicht jeder möglichst grosse Stand ist gleichzeitig auch der effektivste. So kann ein weitläufiger Messestand, an dem Besuchern kaum etwas geboten wird bzw. der nur wenige Mitarbeiter, Möbel, Features etc. vereint, niemals einen einladenden, das Gefühl von Mehrwert vermittelnden Eindruck bei (potenziellen) Kunden erzielen. Andererseits lassen kleine Stände mitunter vermuten, es stünde kein Geld für eine grössere Variante bereit, was wiederum auf die Umsatzstärke des Unternehmens und damit auf die Güte der Produkte oder Dienstleistungen übertragbar ist.
Auch hinsichtlich der Grösse Ihres Messestandes gilt: Beides sollte zu Ihrem Betrieb passen. Stellen Sie sich nicht «grösser» dar als Sie sind, denn das wird zum Beispiel bei einem umfangreichen Auftrag, den Sie faktisch gar nicht erfüllen können, schnell auffliegen, womit Sie Ihrer Brand womöglich langfristig schaden. Auf der anderen Seite gilt es nicht zu tief zu stapeln. Ein gesundes Selbstbewusstsein, das sich durchaus auch im Design des Standes für Messen und Ausstellungen zeigen darf, signalisiert Interessenten wie Kunden unter anderem, dass Sie sich mit Ihren Leistungen am Markt behaupten können, Sie also wahrscheinlich ein Partner sind, der lange erfolgreich tätig sein wird. Übrigens, selbst wenn Sie vielleicht wirklich nicht das nötige Budget für einen grossen Messestand haben, gibt es zahlreiche Tricks, um Ihre Präsentation üppiger erscheinen zu lassen und sich zusätzlich auf anderem Weg positiv von der Konkurrenz abzusetzen.
5. Kundennutzen bei der Raumplanung beachten.
Das Design Ihres Standes für Messen und Ausstellungen sollte sich stets zu einem wesentlichen Anteil daran orientieren, welche Ziele Sie auf entsprechenden Events verfolgen. So ist es im Kontext einer Neueinführung selbstverständlich besonders relevant das betreffende Produkt oder die Dienstleistung zentral zu präsentieren. Geht es eher darum, das Image Ihrer Marke zu stärken, planen Sie vielleicht am besten offene Elemente, die zur allgemeinen Kommunikation anregen, wie Sitzgelegenheiten oder sogar Verpflegungspunkte. In jedem Fall ist es zu empfehlen, Ihren Stand möglichst einladend zu gestalten – Ihre Besucher sollen sich wohlfühlen. Diesbezüglich ist ein zu überladener Stand genauso wenig zuträglich wie ein zu leerer.
Fragen Sie sich stets, wie Sie Ihren (potenziellen) Kunden mit der räumlichen Gestaltung Ihres Messestandes maximalen Nutzen bringen. Beispielsweise dürfen aktive Bereiche mit Produktvorstellungen oder Vorträgen nicht mit Ruhepunkten für Gespräche kollidieren. So ist ein vielversprechendes Kundengespräch selbstverständlich niemals zweckdienlich mitten im Trouble des normalen Messebetriebs zu führen.
6. Leistungen samt Motto in den Mittelpunkt stellen.
Das Design Ihres Stands für Messen und Ausstellungen kann (bestenfalls) schon von weitem die Blicke Ihrer (potenziellen) Kunden auf Ihre Marke richten und sollte dementsprechend wohlüberlegt sein. Geben Sie sich originell, fallen Sie auf und heben Sie sich von den anderen Messeständen ab. Dabei muss Ihr Unternehmen jedoch – wie bereits erwähnt – stets eindeutig erkennbar sein.Darüber hinaus ist es höchst relevant, auch Ihre Produkte oder Dienstleistungen sofort ersichtlich zu präsentieren und zudem Ihre Messebotschaft, die sich erneut zu einem erheblichen Teil an den mit dem Event verbundenen Zielen orientiert, zweifelsfrei zu vermitteln.
Integrieren Sie Ihr Motto und Ihre zentralen Leistungen aber nicht nur, stellen Sie beides prominent heraus. Standardelemente, wie der Firmenname oder Ihr Logo, dürfen in vielen Kontexten zu einem gewissen Teil überstrahlt werden. Denn schlussendlich sind es ja vornehmlich Ihre Produkte oder Dienstleistungen und die damit verbundenen Werte, mit denen Sie Interessenten wie Bestandskunden überzeugen möchten. Behalten Sie dabei immer im Hinterkopf, wen Sie mit dem Design ansprechen wollen.