Das Marketing hat sich – vor allem durch die immer stärkere Ausbreitung des Webs in sämtlichen Lebensbereichen – über die letzten gut 20 Jahre enorm weiterentwickelt. So wird klassische, platte Werbung mittlerweile grossteilig ignoriert. Dies ist tatsächlich als eine Art Schutzfunktion zu deuten, denn mit dem Siegeszug des Internets prasselten mit der Zeit einfach zu viele Werbebotschaften auf die Menschen ein. Althergebrachte Werbemassnahmen können demnach kaum mehr einen hinreichenden Bezug zu Produkten bzw. Dienstleistungen und letztendlich Marken aufbauen.
Stand früher das Paradigma der maximalen Reichweite bei einer Werbekampagne praktisch vollkommen im Mittelpunkt, so sind es heute de facto ganz andere, weitaus kleinteiligere Faktoren, die als Prämissen für maximale Marketing-Erfolge zu bedenken sind. Moderne Kampagnen müssen in der Regel so angelegt werden, dass Empfänger sie gar nicht als Werbung erkennen. Sogenannte Below-The-Line-Werbekampagnen können beispielsweise in Form von Guerilla-Marketing, SEO, Product Placement, Event Marketing, spezifischer Öffentlichkeitsarbeit oder Content Marketing daherkommen.
Die letztgenannte Disziplin nimmt hier indes eine elementare Rolle ein. Denn (potenzielle) Kunden begeben sich, bevor sie ein Produkt erwerben oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen, mehr und mehr auf die Suche nach differenzierten Informationen – und das tun sie in der Regel online. Demzufolge sind rundum überzeugende Webinhalte heute ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Wie es dazu kam und wie sich Campaign Visuals sowie das Key Visual in die heutige content-getriebene Marketing-Welt eingliedern, zeigen wir Ihnen als erfahrene Agentur auf diesem Gebiet mit diesem Beitrag!
Von der Werbung zum Content Marketing.
Die Kanäle des modernen Marketings wurden über die Jahrzehnte immer wieder durch neue ergänzt. Der konzeptionelle Fokus von Werbekampagnen auf die Vermittlung von Werbeslogans, Alleinstellungsmerkmalen und generellen Informationen zu entsprechenden Produkten sowie Marken, die dann über Zeitschriften, Radio und TV auf die Empfänger losgelassen wurden, blieb jedoch bis ca. zur Jahrtausendwende nahezu gleich. Ab den 2000er Jahren vollzog sich langsam aber sicher ein Wandel hin zu einer interaktiveren Ausrichtung, die durch das Web 2.0 und die damit verbundenen neuen Interaktionsmöglichkeiten weiter und weiter differenziert wurde. Dabei rückten der (potenzielle) Kunde und dessen Herausforderungen bzw. Bedürfnisse immer stärker ins Zentrum der Auslegung entsprechender Massnahmen.
Das war unausweichlich, denn während im Zeitraum zwischen den 1960er bis 1990er Jahren einfache Anzeigen und Werbespots durchaus noch für Aufmerksamkeit sowie emotionale Aufladung eines Produkts bzw. einer Brand sorgen konnten, ist das heute aufgrund des eingangs beschriebenen Sachverhalts kaum noch der Fall. Zwar kann eine Agentur auch aktuell noch eine klassische Kampagne schalten und damit Erfolge erzielen, dafür müssen allerdings spezifische Gegebenheiten vorliegen.
Fernseh- oder Radiowerbung ist faktisch also immer noch relevant, funktioniert jedoch keinesfalls mehr alleinstehend. Ist beispielsweise ein Produkt bereits etabliert und/oder profitiert es von vielen weiterführenden webbasierten stark mehrwerthaltigen Detailinformationen sowie Backlinks, Bewertungen etc., kann eine derartige Kampagne durchaus einen wichtigen Beitrag zur letztendlichen Maximierung des Absatzes leisten. Gerade bei neuen Produkte oder Dienstleistungen und Marken ist dies aber schwierig. In der Regel sind solche Voraussetzungen hier nämlich erst einmal nicht gegeben. Diese «Waren» sind praktisch neutral und alleine durch klassische Werbung kaum zufriedenstellend an den Kunden zu bringen.
Heute ist es wichtig, die Marketing-Basis vom Above-The-Line Marketing bzw. von der –Werbung auf das Below-The-Line bzw. Inbound Marketing zu verlagern. In letzterem Bereich werden unter anderem – die zuvor bereits angesprochenen – Webinhalte umfassend strategisch ausgerichtet, sodass (potenziellen) Kunden sie genau dann finden, wenn sie sie benötigen. Des Weiteren muss dieser Content bestenfalls haargenau die Informationen enthalten, die die Interessenten am jeweiligen Punkt der Customer Journey erwarten. Werbebotschaften werden in gekonntem Content Marketing dann sehr subtil, unauffällig und auf verschiedenen Ebenen ausgespielt.
Ist es erst einmal geschafft, ein Produkt oder eine Dienstleistung bzw. Marke zu etablieren, kann es durchaus sinnvoll sein, im Nachgang eine Agentur zu beauftragen, klassische Werbung, wie Print-Anzeigen, TV-Spots oder auch Display-Werbung zu schalten. Die entsprechende Werbekampagne wird durch den bereits ausgebildeten Bezug der Zielgruppe beachtet werden. Sie steht im Regelfall aber nicht mehr marketing-spezifisch im Mittelpunkt.
Was Campaign Visuals im modernen Content Marketing leisten können?
Die im letzten Abschnitt beschriebenen Anforderungen an moderne Webinhalte treffen selbstverständlich ebenso auf die sogenannten Campaign Visuals zu. Längst sind Fotos, Screenshots, GIF-Animationen und Co. nicht mehr allein Mittel zum Zweck, sondern übernehmen spezifische, vielschichtige Marketing-Aufgaben. Allem voran stehen hier ebenfalls die Prämissen einer maximal zielgruppengenauen Ausrichtung sowie die damit einhergehende Bereitstellung eines echten Mehrwerts.
Neben der inhaltvermittelnden Aufgabe bzw. schlussendlichen Funktion als Werbebotschafter kann visueller Content in einer Werbekampagne auch auf anderer Ebene überaus nützlich sein. Im heutigen digitalen Zeitalter, in dem tagtäglich eine regelrechte Flut von Inhalten auf (potenzielle) Kunden eintrifft, gilt es Content unter anderem prägnant und möglichst eingängig zu präsentieren. Kampagnen bzw. besonders relevante Bestandteile jener müssen den immer kürzer werdenden Moment genau treffen, in dem sie vom Betrachter wirklich wahrgenommen werden. Und das ist oft nur mithilfe von Campaign Visuals bzw. visuellem Content möglich.
Informationen, die über Fotos oder Infografiken visuell vermittelt werden, nehmen User tendenziell viel schneller wahr und bleiben bei jenen obendrein länger im Gedächtnis. In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Studien unterschiedlichster Fachbereiche mit Campaign Visuals beschäftigt. Oft wird belegt, dass visuelle Informationen um ein Tausendfaches schneller aufgenommen werden können als reine Texte. Faktisch sind fast 100 Prozent der vom menschlichen Gehirn verarbeiteten Informationen visueller Natur. Überdies wird ein Zusammenhang zwischen visuellem Content und einem stärkeren Erinnerungspotenzial dadurch bestätigt, dass ein Grossteil aller Menschen dem visuellen Lerntyp zuzuordnen sind.
Bevor Unternehmen von sämtlichen spezifischen Vorzügen von Campaign Visuals profitieren können, müssen sie sich allerdings diversen Herausforderungen stellen. Die Produktion zielgruppenrelevanter visueller Inhalte und deren Ausspielung auf den passenden Kanälen erfordert an der Basis immer das entsprechende Wissen zum Verhalten der (potenziellen) Kunden. Zudem sollte auch die Auswahl der tatsächlich zu verwendenden visuellen Elemente bestens durchdacht sein.
Um die richtigen Campaign-Visual-Typen und Formate zu finden bzw. zu kreieren, muss genau abgeschätzt werden, in welchem Medium diese wen erreichen sollen. Denn natürlich funktioniert mancher visueller Content zum Beispiel besser in sozialen Netzwerken, als er es im übrigen Web tut.
Die Eruierung einer geeigneten Strategie für die jeweilige Kampagne ist stets elementar. Diese muss zur Branche, zum Unternehmen, der Marke und zu den Produkten bzw. Dienstleistungen passen. Eine Agentur setzt für optimale Campaign Visuals immer die Erfüllung folgender Prämissen voraus:
- Die visuellen Inhalte müssen maximal zielgruppenrelevant sein.
- Campaign Visuals bieten optimalerweise einen echten Mehrwert.
- Sie sollten über sämtliche für die Kampagne wichtigen Kanäle ausgespielt werden.
- Campaign Visuals sind bestenfalls nicht nur Ausdruck der geschäftlichen Ausrichtung, sondern ebenso des eigenen Stils eines Unternehmens.
- Sie vereinen Kreativität und Originalität.
- Und sollten immer in Controlling-Vorgänge eingebunden werden, um entsprechende Massnahmen zur Weiterentwicklung argumentieren zu können.
Das Key Visual ist auch im Kontext einer digitalen Werbekampagne als einprägsames «Gesicht» einer Marke höchst relevant.
Wie wir zuvor festgestellt haben, ist visueller Content ein wichtiger Aspekt in modernen Werbekampagnen. De facto können Marken, die sich über zielgruppenrelevante und nicht zuletzt eindrucksvolle visuelle Inhalte profilieren, sogar leichter Beziehungen zu ihren (potenziellen) Kunden aufbauen und jene tendenziell eher nachhaltig binden. Es wird angenommen, dass ähnliche Beziehungsfunktionen zwischen Marken und (potenziellen) Kunde greifen wie hinsichtlich zwischenmenschlicher Verhältnisse. Bei letzteren spielt der visuelle Eindruck, sprich unter anderem das Gesicht, eine wichtige Rolle. Es dient beispielsweise zur Identifizierung sowie charakterspezifischen Einschätzung – und letztendlich ist es einer der wichtigsten Entscheidungsfaktoren dafür, ob jemand eine Beziehung mit einer Persönlichkeit eingehen möchte oder nicht.
Brands erhalten ihr «Gesicht» unter anderem durch das sogenannte Key Visual. Dabei handelt es sich – vereinfacht ausgedrückt – um ein Schlüsselbild, welches eindeutig mit der jeweiligen Marke in Verbindung gebracht werden kann und in jeder Kampagne zu finden ist. Dieses Marken-Gesicht ist mitunter ebenso relevant wie das reale Antlitz im Kontext einer Beziehung zwischen zwei Menschen. Denn auch das Key Visual bietet spezifische Merkmale, die die Wiedererkennung sowie die Einschätzung der Charakteristika einer Marke und letztendlich eine Entscheidung für oder gegen die Brand ermöglichen bzw. erwirken.
Ganz ähnlich wie anderer visueller Content erleichtert auch das Key Visual im Kontext der zunehmenden multimedialen Reiz- und Datenfluten die Aufnahme wichtiger Informationen sowie die Deutung zentraler Zusammenhänge. Im Grunde fungiert es im gesamten Marketing als eine Art Muster. Menschen können sich Muster gut merken und einmal gemerkte Muster relativ schnell wiedererkennen. Eine Werbekampagne, die mit einem solchen Muster versehen ist, kann also tendenziell einfacher vom Empfänger eingestuft werden. Entsprechend vertraute Kampagnenmuster werden eher wiedererkannt und verstanden als andere, was wiederum zufolge hat, dass sie sich besser im Gehirn verankern. Die Verwendung eines Key Visuals bedeutet demnach mehr Effektivität und eine höhere Wirtschaftlichkeit für Werbekampagnen aller Art.